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Er hat sich in seinem Leben behaglich eingerichtet: Horand Roth ist Literaturprofessor in Bonn, mittelalt, geschieden, keine Kinder, dafür hin und wieder ein amouröses Abenteuer. Plötzlich steht sein Patenonkel Georg nach 40-jähriger Abwesenheit vor der Tür. In die Freude über das Wiedersehen mischen sich bei Horand aber bald Zweifel. Ist sein Onkel doch nach bewegtem Abenteurerleben inzwischen in den umstrittenen Orden der Piusbruderschaft eingetreten. Die Gespräche drehen sich immer mehr um Fragen des Glaubens, der Moral und der persönlichen Lebensführung. Schließlich deckt Georg noch ein bizarres Familiengeheimnis auf: Horand erfährt, dass er noch einen Onkel hatte. Dieser kam geistig behindert zur Welt, wurde von den Eltern im 2. Weltkrieg ins Heim gegeben und wäre dort beinahe Opfer der "Aktion T4" geworden, im Rahmen derer mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland ermordet wurden. Äußerst klug und mitreißend führt Hildegard "Husch" Josten den Leser durch komplizierte Gefilde. Für eine religionsphilosophische Leserschaft ein Muss.

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