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In vielen staatlichen und kirchlichen Heimen der Bundesrepublik wurden bis weit in die 1960er Jahre die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen von Erziehern körperlich und seelisch misshandelt. In vielen kirchlichen und staatlichen Erziehungsheimen der Bundesrepublik herrschten bis weit in die 1960er-Jahre und darüber hinaus "Ideale" von Zucht und Anstand, die so grausam durchgesetzt wurden, dass sie die so "erzogenen" Kinder und Jugendlichen oft über Jahrzehnte traumatisierten. Spiegel-Redakteur Wensierski (s.a. "Gottes heimliche Kinder", BA 5/04) ist einigen dieser Schicksale nachgegangen und zeichnet mithilfe Betroffener ein erschreckendes Bild von Willkür und Misshandlung - ebenso wie von Gleichgültigkeit und Verschweigen bei Ämtern und Jugendbehörden. Ein interessantes Kapitel informiert über die Aktivitäten von G. Ensslin, U. Meinhof und A. Baader zur "Befreiung" von Jugendlichen im hessischen Erziehungsheim Staffelberg Ende der 1960er-Jahre. Wie schwierig die Spurensuche für die Betroffenen auch heute noch ist, zeigt das Schlusskapitel, das von verschlossenen Türen, Schweigen und verschwundenen Akten berichtet. Kein Ruhmesblatt bundesdeutscher Nachkriegsgeschichte - um so wichtiger und dringlicher sind Veröffentlichung und Aufarbeitung. (2

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